"It´s all about Know How" • Neue Ideen und Optimierungen für die Medienindustrie

Eine kleine Sammlung wichtiger Begriffe der Druckindustrie

Auf den nachfolgenden Seiten haben wir Informationen zusammengetragen, die Fachbegriffe kurz und bündig erklären.


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


 

A

Absolute Auflösung
Bei der absoluten Auflösung gibt es zwei verschiedene Varianten zur Angabe:
Die erste Variante gibt einfach nur die Gesamtanzahl der Bildpunkte an; dies ist z.B. in der Digitalfotografie mit der Einheit Megapixel üblich. Zum anderen kann die Anzahl Bildpunkte pro Spalte (vertikal) und Zeile oder Linie (horizontal) angegeben werden, wie bei Grafikkarten und Bildschirmen üblich, z.B. 1024 × 768; in der Fernsehtechnik wird gleichbedeutend die Anzahl der Zeilen und die der Punkte pro Zeile verwendet.

Abstrich
Der Grundstrich oder die Säule eines Buchstabens.

Abwicklung
Wirksamer Umfang des Platten-, Gummi- oder Druckzylinders. Die Abwicklung der in Kontakt stehenden Zylinder muß aufeinander abgestimmt, idealerweise identisch sein. Abwicklungsfehler können u. a. Punktdeformation, Dublieren, Drucklängendifferenzen, Passerdifferenzen und erhöhten Druckplattenverschleiß verursachen.

Additive Primärfarben
Die Rot-, Grün- und Blauanteile die zusammen weißes Licht ergeben.

Akzidenz/Akzidenzdruckmaschine
Ein- oder mehrfarbige, ein- oder mehrseitige Drucksachen wie z.B. Prospekte, Kataloge, Briefbogen, Handzettel oder Visitenkarten, meist in kleiner Auflage und von gehobenem Qualitätsstandard. Die Grenzen zu Illustrations-,Verpackungs-, Formulardruck etc. sind fließend.
Akzidenzdruckmaschinen sind vielseitig einsetzbare Druckmaschinen (Bogen oder Rolle), im Gegensatz zu Spezialmaschinen wie z.B. Zeitungsdruckmaschinen.

Andruck
Ein Andruck ist ein Probedruck zur Überprüfung der Qualität, besonders bei mehrfarbigen Arbeiten an einer Druckmaschine.
Ein Andruck erfolgt zum Zweck der Kontrolle von Ton- und Farbwerten sowie der Druckgröße zum Abstimmen mit der Vorlage, in einer sehr geringen Auflage auf Andruck- oder konventionellen Druckmaschinen, möglichst unter fortdruckgerechten Bedingungen, was den Bedruckstoff, Farbe, Größe, usw. betrifft um so das zu erwartende Druckergebnis unmittelbar "an der Druckmaschine" zu kontrollieren. Der Andruck wird zunehmend durch diverse Proofverfahren abgelöst, da diese preisgünstiger und schneller herzustellen sind. Im Gegensatz zum Proof erfolgt ein Andruck immer 1:1.

Andruck (on-press proof)
Probedruck auf einem Drucksystem in geringer Auflage, der das Ergebnis des Reproduktionsprozesses sichtbar macht, wobei das Andrucksystem in seiner Drucktechnologie dem Druckverfahren des Auflagendrucks entspricht.

Anilindruck
Ältere Bezeichnung für den Flexodruck, basierend auf den zuerst eingesetzten Anilin-Farben.

Anschnitt
Teil des Drucks, der über die Schnittkante hinausgeht.

Aufbauen
Ungewolltes örtliches Ansammeln von Druckfarbe auf farbübertragenden Flächen des Druckwerkes, z.B. auf dem Gummituch beim Mehrfarben-Naß-in-Naß-Druck.

Auflage
Anzahl der herzustellenden Exemplare eines Druckauftrages.

Auflösung/Adressierbarkeit
Anzahl der Bildelemente (Pixel, Punkte) je Längeneinheit, die bei der Ausgabe am Bildschirm, auf Film, Druckform (Platte etc.) oder Papier wiedergegeben werden können. Meist ausgedrückt in Anzahl pro cm (dpcm) oder Inch (dpi). Hohe Auflösung bedeutet gute Detailwiedergabe.

Auflösungsvermögen
Definiert in der Fotografie die Anzahl von Linien pro Millimeter, die bei einem Tonwert von 50 % noch getrennt wiedergegeben werden können.

Aufstrich
Der feinere Strich eines Buchstabens.

Ausschießen (Imposition)
Anordnen der einzelnen Seiten zu einem Druckbogen unter Berücksichtigung des Falzschemas und der Weiterverarbeitung.

Ausschießmuster
Das Arrangement von Seiten in der Reihenfolge und Position, in der sie erscheinen, bevor sie gefaltet und beschnitten wurden.

Ausschließen
In der Satzherstellung die Veränderung der Wort- bzw. Buchstabenzwischenräume, um die Zeile auf die im Layout festgelegte Länge zu bringen.

Ausschluß
Formatierung, um Textzeilen auf gleichmäßige Breite auszugleichen.

Auszeichnung
Variation in Strichbreite, Neigung oder Schriftstil von Buchstaben.

Auszeichnungsschrift
Große und/oder besonders hervorgehobene, auffällige Schrift. Eigens geschnitten, um auch aus der Entfernung lesbar zu sein.

B

Baud
Maß für die Datenübertragungsrate.Anzahl der Bits, die pro Sekunde (bps) von einer digitalen Station zur anderen übertragen werden können.

Bedruckstoff
Material, auf das gedruckt wird.

Bit
Kleinste adressierbare Speichereinheit. 8 Bits bilden 1 Byte.

Bitmap
In Pixel aufgelöster Bildinhalt, wobei die Pixel die Informationen für Lage (Position), Größe,Winkellage und Farbe tragen und einzeln ansteuerbar sind.

Bittiefe (Datentiefe)
Definiert, durch wieviele Bits jedes Pixel beschrieben ist, und damit die Anzahl der Graustufen pro Pixel. Mit einem Bit (0 oder 1) lassen sich 2 Tonwerte beschreiben, mit 8 Bit 256 Tonwerte (Grauwerte).

Bogen

  1. Die gewölbte Rundung an einer Buchstabenfigur.
  2. Einzelnes, zu bedruckendes Papierblatt, kann zu mehreren Seiten gefaltet und beschnitten werden.

Bogenarten
Druckbogen: bedruckter Bogen, wie er aus der Druckmaschine kommt
Buchbinderbogen: nach dem Druck beschnittener Bogen, Eingangsbogen für die Falzmaschine
Falzbogen: gefalzter Buchbinderbogen, Produkt der Falzmaschine

Breitbahn
Bezeichnung für einen Druckbogen, der so aus der Papierbahn geschnitten wurde, daß die kurze Seite des Bogens in der Hauptfaserrichtung (Bahnlaufrichtung bei der Papierherstellung) des Papiers liegt. Entsprechendes gilt auch für andere Materialien, wie z.B. Plattenmaterial für Druckplatten. (Lange Seite in Hauptfaserrichtung: Schmalbahn)

Broschur
Buchbinderisches Erzeugnis, bei dem der Umschlag direkt mit dem ein- oder mehrlagigen Block am Rücken verklebt oder geheftet ist.Von „Broschur" wird meist in der Weiterverarbeitung gesprochen.

Broschüre
Buchartiges Fertigprodukt, meist bestehend aus 8 bis 48 Seiten. Der ein- oder mehrlagige Block (miteinander verbundene Falzbogen) ist in einen Kartonumschlag eingehängt, z.B. eingeklebt.

Browser
Allgemein: Softwareprogramm, das es ermöglicht, sich in großen Datenbeständen zu bewegen.Meist wird das Wort Browser (engl. to browse: umblättern, schmökern) im Zusammenhang mit dem Internet verwendet.Hier dient der Browser im wesentlichen dazu, den Zugang zu ermöglichen und die Internet-Seiten (Sites) aufzufinden, aufzubereiten und anzuzeigen.

Bundsteg
Der Raum, der die vorderste oder äußere Kante einer Seite ausmacht, parallel zum Rücken und zum Schnitt. Die Gasse in der Mitte, in der sich die beiden Seiten an der Bindung treffen und der Raum zwischen Textkolumnen werden ebenfalls Bundsteg genannt.

C

Chroma
Die Reinheit oder Intensität einer Farbe.

CIE-Farbraum
Geräteunabhängiger Farbraum, in dem jede darzustellende Farbe durch ihre Normfarbwerte Y, x, y beschrieben wird.

CIELAB-Farbraum
Geräteunabhängiger Farbraum, bei dem die CIE-Farbwerte Y, x, y (siehe CIE-Farbraum) in empfindungsgemäß gleichabständige Werte L*, a*, b* umgerechnet wurden. L* bezeichnet die Helligkeit, a* ist der Rot-Grün-Anteil und b* der Gelb-Blau-Anteil.

CIM (Computer-Integrated Manufacturing)
Computerintegrierte Fertigung von Produkten (auch von Druckprodukten).

CMYK
Standardisierte Grundfarben für den Vierfarbendruck: Cyan,Magenta, Gelb und Schwarz. (Engl.: Cyan,Magenta, Yellow, Key; Key wegen der häufigen Verwendung von Schwarz/Black als Bezugsfarbe für das Einpassen der Buntfarben zum korrekten Farbregister/Übereinanderdruck).

Color Management
Verfahren/System zur Abstimmung der einzelnen Geräte und Maschinen, die am Workflow der Farbbildbearbeitung bis zum fertigen Druckerzeugnis beteiligt sind. Dient zur Gewährleistung der richtigen Farbwiedergabe von der Eingabe (z.B. Scanner) bis zur Ausgabe auf verschiedenen Medien und mit verschiedenen Drucktechnologien (z.B. Bildschirm; über Druckeinrichtungen oder
Druckmaschinen unterschiedlicher Drucktechnologien auf verschiedene Bedruckstoffe).

Computer to …-Technologien
Diese Technologien beschreiben die direkte Bebilderung aus einem Datensatz heraus entweder auf Film (Computer to Film), auf die Druckplatte (Computer to Plate), auf eine Siebdruckform (Computer to Screen), auf eine geschlossene, zylinderförmige Druckform wie z.B. im Tiefdruck (Computer to Cylinder) oder auf den Plattenzylinder einer Druckmaschine (Computer to Press), sowie über ein latentes Zwischenbild (ohne feste Druckform), z.B. Elektrofotografie oder direkt auf den Bedruckstoff, z. B. Ink Jet (Computer to Print; manchmal auch Computer to Paper genannt).

Cross-Media
Mehrfache Nutzung von Druckdaten (bzw. Daten, die die Inhalte und Informationen beschreiben) für verschiedene Medien. Die Daten können für die Erzeugung von Druckprodukten und Webseiten für das Internet, aber auch für die Erzeugung von Inhalten für CD-ROMs genutzt werden. Die im sog. Premedia-Bereich erzeugten digitalen Informationen können also für die Erzeugung von Printmedien und/oder elektronischen Medien genutzt werden.

Cyan
Ein Blauton. Eine der subtraktiven Primärfarben, die beim Vierfarbdruck verwendet werden.

D

Densität/Dichte (optische Dichte)
Lichtundurchlässigkeit einer Farbschicht. Rechnerisch der Logarithmus der Opazität. (Siehe Opazität)

Densitometer
Ein Gerät zur Messung von Schwärzungs- bzw.Dichtewerten in Transmission bei Filmen oder Reflexion/Remission im Druck. Der Meßeffekt beruht auf Schwächung der Lichtintensität bei Durchgang des Lichtes in Schichten.

DI (Direct Imaging)
Verfahren der direkten Bebilderung von Druckformen in der Druckmaschine (Computer to Press).

Didot-Maßeinheit
Der Franzose François Ambroise Didot (* 1730; † 1804) war Buchdrucker, Schriftgießer und Verleger. Bekannt wurde er durch die Entwicklung des \"papier vélin\", eines glatten und weichen Papiers, auf dem die Antiquaschrift gut zur Geltung kam.
Didot entwickelte die nach ihm benannte Schriftart Didot, eine klassizistische Antiqua. Sie wurde zur vorherrschen Schriftart in Europa. Sie unterscheidet sich von der lebendigeren Renaissance-Antiqua und zeichnet sich durch feine Haarlinien und Rechtwinkeligkeit aus.
Besondere Bedeutung erhielt Didot durch die Entwicklung einer eigenen typografischen Maßeinheit, des sogenannten typografischen Punktes (Didot-Punkt). Dieses Didotsche Normal- oder Pariser-System behielt bis nach dem Zweiten Weltkrieg seine Gültigkeit und brachte eine Vereinheitlichung und Normierung der Schriftgrößen.

Dilitho
Speziell für den Zeitungsdruck entwickeltes direktes Druckverfahren, bei dem von der Offsetdruckplatte direkt auf das Papier gedruckt wird.

DIN 16518
Schriftklassifikation in gebrochene Schriften, römische Serifen-Schriften, lineare Schriften oder serifenlose Schriften und geschriebene Schriften. Eine von mehreren gebräuchlichen Schriftklassifikationen.

Dispersion

  1. In der Chemie: Mischung zweier oder mehrerer Stoffe, wobei ein Stoff als Dispersionsmittel (Dispergens) dient und ein anderer Stoff als disperse Phase darin fein verteilt (dispergiert) ist.
  2. In der Optik: Zerlegung weißen Lichtes in seine Spektralfarben beim Durchtritt durch die Grenzfläche zwischen zwei optischen Medien bei spezieller Auslegung und Strahlrichtung (z.B. Prisma).

Dithering
(engl. to dither: schwanken)
Im digital aufgebauten Druckbild werden die Farbtöne aus Grauwerten für jeden Farbauszug aufgebaut, wobei die Grauwerte der benachbarten Pixel so gewählt sind, daß der darüber gemittelte Grauwert möglichst gut den Originalbildpunkt erreicht und somit der gewünschte Farbeindruck entsteht.
Auflösen von Grauwerten in ein Muster von schwarzen und weißen Micro-Punkten (z.B. bei FM-Rasterung), um möglichst kontinuierliche Verläufe bei Grautönen zu simulieren.

dpi
dpi steht für dots per Inch (Punkte pro Zoll) und ist ein Maß für Auflösung. Bilddateien und die Geräte, mit denen sie erstellt, verarbeitet oder wiedergegeben werden, haben im Allgemeinen sowohl eine absolute Auflösung als auch eine relative Auflösung. Das Inch ist hierbei das internationale Zoll von 25,4 mm.

Druck
in der Physik: Kraft pro Fläche, angegeben in N/m2 oder Pa
in der Print- und Medientechnik: der Druckvorgang, das Druckverfahren, das Druckergebnis

Druckform
Einrichtung, deren Oberfläche so vorbereitet ist, daß ausgewählte Stellen Druckfarbe auf den Bedruckstoff (direkt oder indirekt über einen Zwischenträger) übertragen.

Druckkennlinie
Die grafische Darstellung des Zusammenhanges zwischen den Tonwerten der Druckvorstufenprodukte, z.B. Rasterdaten (Tonwerte) des Films oder der Druckplatte (meist bezogen auf die Tonwerte des Films), und den zugehörigen Tonwerten im Druck. (Daraus abgeleitet wird die sog. Tonwertzunahme).

Druckspannung
Physikalischer Druck (gemessen in N/m2 oder Pa), der in der Druckzone (engl. nip) der Druckmaschine erzeugt wird, um die Farbübertragung von der Druckform auf den Bedruckstoff bzw. von der Druckform auf das Gummituch und vom Gummituch auf den Bedruckstoff an allen Bildstellen zu ermöglichen.

DTP (Desktop Publishing)
Technologie des elektronischen Publizierens (sinngemäß: Publizieren am Schreibtisch). Mit Hilfe von Text- und Bildbearbeitungsprogrammen werden ganze Druckseiten am Rechner erstellt und anschließend auf einem Drucker bzw. Belichter ausgegeben oder direkt an die Druckmaschine weitergeleitet. Heute mit digitaler Reproduktionstechnik gleichzusetzen.

Dublieren
Fehlerscheinung im Druckprodukt des Offsetdruckes (auch anderer indirekter Druckverfahren), die sich als doppelte oder mehrfache (schattenartige) Kontur der Druckbildelemente zeigt.Mechanische Schwingungen und Passerschwankungen während des Druckprozesses können Dublieren verursachen. Dublieren kann im Einfarben- und vor allem im Mehrfarbendruck auftreten. Dublieren hat, ähnlich wie Schieben, eine Erhöhung der Tonwertzunahme zur Folge.

Duoton, Duplexdruck
Zweifarbige Reproduktion eines monochromen Originals.

Duplex (-druck)
Bilderdruck, bei dem zwei Farben (z.B. Schwarz und Grau) nach einer einzigen Vorlage gedruckt werden, wobei Rasterwinkelung, Tonwerte und Tonabstufungen unterschiedlich gewählt werden. Ein Duplexdruck wirkt wegen der besseren Tonabstufung wesentlich plastischer als ein Einfarbendruck und kommt der fotografischen Qualität näher. Bezeichnung für Vorder- und Rückseitendruck (Schön und Widerdruck) bei NIP-Verfahren (s. auch Perfector).

Durchschuss
Vertikaler Zwischenraum zwischen Zeilen in Punkten.

Durchsichtvorlage
Kopiervorlage auf einem transparenten Träger, deren Bildinformation entweder in direktem Kontakt mit der Druckplatte oder durch Projektion auf diese übertragen wird.

E

Electronic Publishing (EP)
Erstellen von Drucksachen auf Basis digitaler Beschreibung der Inhalte mittels digital angesteuertem Drucker/Druckmaschine. (Siehe DTP)

Emulsion
Gemisch von Farbe und Feuchtmittel, wobei das Feuchtmittel in kleinen, gleichmäßig verteilten Tröpfchen in der Farbe verteilt (emulgiert) ist.

Entrasterung (Unscharf-Abtastung)
Um Moiré-Effekte beim Scannen (digitalen Abtasten) gerasterter Vorlagen zu vermeiden, werden die Vorlagen außerhalb des Schärfebereichs des Scanners, somit unscharf, abgetastet. Im Computer wird das Bild anschließend wieder geschärft. Eine Entrasterung ist auch auf Rechnerebene durch spezielle Bildverarbeitungsprogramme möglich.

Entwickeln
Die chemisch-physikalische Behandlung einer strahlungsempfindlichen (Foto-) Schicht zum Sichtbarmachen des durch die Belichtung entstandenen latenten Bildes (z.B. bei der Filmherstellung oder innerhalb des elektrofotografischen Prozesses bei dem NIP-Verfahren Elektrofotografie).

EPS (Encapsulated PostScript)
Dateiformat zur Speicherung vektor- oder objektbasierter Bilder und Bitmaps. EPS-Dateien können in der Größe verändert, verzerrt oder in Farbauszüge separiert, jedoch gewöhnlich nicht inhaltlich verändert werden.

Ethernet
Die am weitesten verbreitete Netzwerk-Art, die vor allem zur Vernetzung von Computern aller Art innerhalb eines Gebäudes als sogenanntes LAN (Local Area Network, lokales Netzwerk) verwendet wird.

F

Fan-out-Effekt
Verbreiterung der Papierbahn in einer Rollendruckmaschine, meist durch Feuchtung, aber auch durch die Druckspannung verursacht; kann prinzipiell auch beim Bogendruck auftreten.

Farbabfall
Bezeichnung für die Farbdichtevariation (ungleichmäßig dicke Farbschicht) in Druckrichtung beim Offsetdruck.

Farbauszug
Fotografischer Filterprozess, um die Farben eines Halbtonbildes in seine Farbbestandteile aufzugliedern.

Farbe

  1. Empfindung, durch das Auge vermittelter Sinneseindruck einer optischen Erscheinung. Farbe wird eindeutig durch drei Größen, z.B. Buntton, Sättigung und Helligkeit beschrieben. (Englisch: color)
  2. Druckfarbe (für jedes Druckverfahren spezifisch) zur Erzeugung visuell wahrnehmbarer Information auf dem Bedruckstoff. (Englisch: ink)

Farbmischung
additive: Licht unterschiedlicher Farben wird überlagert und von der Empfangseinrichtung additiert und als Farbe aufgenommen. Additive Grundfarben sind Rot, Grün und Blau (RGB). Werden alle Farben (Idealfarben) mit gleicher Intensität überlagert, entsteht Weiß.
subtraktive: Weißem Licht werden unterschiedliche Farbbestandteile entnommen (z.B. durch optische Transmissionsfilter). Subtraktive Grundfarben sind Cyan, Magenta, Gelb (z.B. für Drucktechnik). Werden alle Farben (entspricht der Filterung des weißen Papiers durch Transmission der Farben Cyan, Magenta und Gelb) übereinandergedruckt, entsteht die Farbe Schwarz.

Farbton
Reine Farbe, die kein Schwarz oder Weiß enthält.

Fassung (customizing/targeting)
Die Gesamtauflage eines Druckproduktes wird in Teilauflagen (Fassungen) unterteilt, indem z.B. bei sonst identischem Inhalt Textteile sprachlich und inhaltlich geändert werden; so z.B. Adressen einer Organisation oder einer Firmengruppe mit regional unterschiedlichen Standorten oder auch Sprachversionen (wie derselbe Text in Fassung 1 und englischer Text in Fassung 2). Es werden also keine einzelnen Personen direkt adressiert (wie beim
Personalisieren), sondern Kundengruppen, Zielgruppen.

Feindaten
Für den Druck notwendige hochauflösende Daten zur Gewährleistung einer optimalen Druckqualität, speziell bei Bilddaten erforderlich. (Siehe Grobdaten)

Fibonacci-Folge
Die Fibonacci-Folge ist eine mathematische Folge von nichtnegativen ganzen Zahlen, den Fibonacci-Zahlen. In der westlichen Welt war es zuerst der italienische Mathematiker Leonardo da Pisa, genannt Fibonacci (*figlio di Bonacci", Sohn des Bonacci), der in seinem Liber abbaci ("Buch der Rechenkunst", Erstfassung von 1202 nicht erhalten, 2. Fassung von ca. 1227) diese Zahlenfolge mit dem Beispiel eines Kaninchenzüchters beschrieb, der herausfinden will, wie viele Kaninchenpaare innerhalb eines Jahres aus einem einzigen Paar entstehen, wenn jedes Paar ab dem zweiten Lebensmonat ein weiteres Paar pro Monat zur Welt bringt.
Definition der Fibonacci-Folge:

  • Für die beiden ersten Zahlen werden die Werte null und eins vorgegeben.
  • Jede weitere Zahl ist die Summe ihrer beiden Vorgänger.

Daraus ergibt sich die Folge:
0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, 377, 610, 987, 1597, 2584, 4181, 6765, 10946, ...

Figur
Einzelnes Element eines Zeichensatzes, ein Buchstabe, Satzzeichen oder Sonderzeichen.

Film
Negativ-Film: die Bildbereiche ohne Einfärbung sind geschwärzt.
Positiv-Film: die Bereiche, die farbige Bildinformation (also nicht weiß sind) tragen, sind geschwärzt; d. h. der Film sieht aus wie ein Schwarz/Weiß-Bild des Originals.

Font
Physische Attribute, die benötigt werden, um einen Zeichensatz zu erstellen, sei es als Film, Metalltype, Holzschnitt oder PostScript-Datei.

Format
Größe und Proportionen einer Drucksache, eines Buches oder einer Seite.

Formstanzen
Bestimmte Formen, die mit einer stählernen Stanzform in das bedruckte Material gestanzt werden.

Fotopolymer
Kunststoff, der unter Lichteinwirkung vernetzt, d. h. sich verfestigt.

Freistellen
Beschneiden unerwünschter Teile eines Fotos oder einer Illustration oder die Befreiung eines Motivs von einem störenden Hintergrund, auch Maskierung genannt. In der elektronischen Bildbearbeitung kommen verschiedene Werkzeuge für die Maskierung zum Einsatz, die zum Auswählen zu löschender Bildpartien dient. Die bedeutendsten davon sind:

  • der Zauberstab und die Chroma-/Farbmaske für automatisches Maskieren (gleiche Farbbereiche werden innerhalb einer wählbaren Toleranzschwelle maskiert). Dieses automatische Verfahren ist jedoch relativ ungenau, vor allem bei Aufnahmen mit Gegenlicht vor weissem Hintergrund wird oft das Objekt ungewollt maskiert.
  • das Lasso für freihändiges Maskieren (in manchen Programmen dezidiert Freihandmaske genannt)
  • die Maskierung mittels vorgebener Formen (Kreis, Quadrat bzw. Ellipse und Rechteck)
  • der Pfad. Ähnlich dem Lasso, jedoch kann jede Form exakt nachgezeichnet werden. Um zum Beispiel einen Kreis nachzuzeichnen sind im gegensatz zum Lasso weniger Punkte notwendig. Während mit dem Lasso nur gerade Linien gesetzt werden können, beziehungsweise sich das Lasso automatisch an ein Objekt anschmiegt, was letztendlich zu einer eckigen oder ungenauen Maskierung führt, konnen Pfade jede Kontur genau nachziehen da die einzelnen Strecken abgerundet werden können.

Fuser/Fixiereinrichtungen
Baugruppe in Non-Impact-Drucksystemen, die dazu dient, z.B. Pudertoner anzuschmelzen und auf dem Papier zu fixieren. Fuser (Fixiereinheiten) bestehen meist aus mit dem Bedruckstoff in Berührung stehenden beheizten Walzen mit farbabweisendem Bezug. Auch berührungslos arbeitende Fuser mit IR-Strahlung sind üblich.

G

Geviert
Maßeinheit, die sich aus der Gesamtbreite des Gießzylinders der Schrifttype eines großen M ableitet. Ein Geviert entspricht der Punktgröße eines jeweiligen Zeichensatzes, das heißt, das Geviert einer 10-Punkt-Schrift beträgt 10 Punkt.

GIF
(Graphic Interchange Format). Dateiformat, das sich für Bilder mit homogenen Farbflächen wie Text oder Logos eignet.

Glanz/Gloss
Eine Sinnesempfindung, die auf der physikalischen, optischen Eigenschaft von Oberflächen beruht, eingestrahltes Licht mehr oder weniger gerichtet zu reflektieren.

Goldener Schnitt
Der Goldene Schnitt (lat. sectio aurea) ist das Verhältnis zweier Zahlen von ungefähr 1:1,618. In der Kunst und Architektur wird der goldene Schnitt oft als ideale Proportion verschiedener Längen zueinander angesehen. Er gilt als Inbegriff von Ästhetik und Harmonie. Darüber hinaus tritt das Verhältnis des Goldenen Schnitts auch in der Natur in Erscheinung und zeichnet sich durch eine Reihe interessanter mathematischer Eigenschaften aus. Weitere verwendete Bezeichnungen sind stetige Teilung und göttliche Teilung (lat. proportio divina).
Im Buchdruck wurde früher gelegentlich die Nutzfläche einer Seite, der so genannte Satzspiegel, so positioniert, dass das Verhältnis von Bundsteg zu Kopfsteg zu Außensteg zu Fußsteg sich wie 2:3:5:8 verhielt. Diese Wahl von Fibonacci-Zahlen approximiert den Goldenen Schnitt.

Gradation (Gammawert)
Maß für die Fähigkeit einer lichtempfindlichen Schicht eines Films, Dichteabstufungen wiederzugeben. Die Einteilung in Gradationsstufen erfolgt von weich bis ultrasteil. Ein ultrasteiles Filmmaterial gibt nur sehr hohe Dichte oder den klaren Film wieder, ein weiches Filmmaterial hingegen viele Zwischenstufen.

Grauskala
Tonwertskala, mit der der Drucker die Reproduktion von Abstufungen prüfen kann.

Gravur
Verfahren zur Herstellung von Tiefdruckformen, bei dem z.B. ein elektromechanisch bewegter Stichel Vertiefungen (Näpfchen) in die Kupferschicht des Druckzylinders schneidet. Größe und Tiefe der Näpfchen werden bildabhängig variiert. Die gravierten Näpfchen werden im Druckprozeß mit Farbe gefüllt, die dann auf den Bedruckstoff übertragen wird.

Grobdaten
Daten für niedrigaufgelöste Darstellung von Bildern, ausschließlich verwendbar für Gestaltung und Layout-Konzeption; Vorteil: relativ kleine, entsprechend schnell zu verarbeitende Datenmengen, speziell bei Bilddaten erforderlich (z.B. Feindaten für A4-Farbbild ca. 40 MByte, Grobdaten ca. 2,5 MByte).

Grundlinie
Die Imaginäre Linie, auf der alle Großbuchstaben und die meisten Kleinbuchstaben stehen.

Grundlinienraster
Der grafische Rahmen für ein Layout.

Guillochen
Geometrisch komplizierte, ineinander verschlungene, feine, stetig verlaufende Linienmuster auf Wertpapieren und Dokumenten, die eine Fälschung erschweren.

H

Halbgeviert
Maßeinheit, die der Hälfte der Breite des Gießzylinders eines großen M eines jeweiligen Zeichensatzes entspricht.

Halbton
Schattierung in einem Bild, die sich durch ein Raster im Druck simulieren läßt.

Hängendes Initial
Großer Anfangsbuchstabe, der sich am Anfang eines Textes über mehrere Zeilen hinweg erstreckt.

Heißfolienprägung
Methode, um unter Hitze und Druck eine Folie auf das bedruckte Material zu prägen.

Hydrophil
Wasserannehmend. Im Offsetdruck die nicht farbführenden (oleophoben), bildfreien Bereiche auf der Druckplatte.

Hydrophob
Wasserabweisend. Im Offsetdruck die farbführenden (oleophilen), druckenden Bereiche auf der Druckplatte.

I

Illustrationsdruck
Druck von Zeitschriften, die meist regelmäßig (als Periodika) erscheinen.

Inline
Durchführung von Verarbeitungsschritten bei hardwareund
softwaremäßiger Anbindung (Verkettung) der Aggregate an die Druckmaschine. Z.B. können Aggregate für Lackieren, Falzen, Heften mit der Druckmaschine fest verkettet werden. (Inline-Druckqualitätskontrolle bedeutet, daß die Meßeinrichtung in der Maschine integriert ist und die Qualität innerhalb des Produktionsschrittes, den die Maschine ausführt, meßtechnisch erfaßt und kontrolliert wird.)

Interface
Schnittstelle zwischen Baugruppen, z.B. einzelnen Elektronik-Baugruppen bzw. Programmen.

ISO-Formate
ISO/DIN Reihen A, B, C, D und E, RA und SRA (Überformate). Die Standardgrößen für Papierformate in Deutschland sind die vom Deutschen Institut für Normung 1922 in der Norm DIN 476 festgelegten Formate. Entwickelt wurde der Standard vom Berliner Ingenieur Dr. Walter Porstmann, er ähnelt den in Vergessenheit geratenen Entwürfen aus der Zeit der Französischen Revolution.
Die deutsche Norm diente als Grundlage für das internationale Äquivalent DIN EN ISO 216, das wiederum in fast allen Ländern adaptiert worden ist. Unterschiede gibt es meist nur in den erlaubten Toleranzen. Parallel existieren, etwa in den USA und Kanada, auch traditionelle, meist weniger systematisch und praktisch aufgebaute Systeme.
Das Referenzformat der A-Reihe ist A0, dessen Flächeninhalt einen Quadratmeter beträgt.
Das Verhältnis der beiden Seitenlängen eines Blattes im DIN-Format beträgt ca. 1 : 1,4142, oder mathematisch: Eins zur Quadratwurzel aus Zwei (1 : √2 = 1 : 1,4142).

J

JPEG (Joint Photographic Experts Group)
Datenformat und Kompressionsalgorithmus für Farbbilder. Häufige Anwendung bei Digitalkameras. Vorteilhaft für Internet-Anwendungen wegen der relativ kleinen Datenmengen.

K

Klischee
Häufige Bezeichnung für die im Flexodruck verwendete Hochdruckform; auch für die im Tampondruck verwendete Tiefdruckform.

Kontrast
Das Maß des Tonumfangs von Weiß bis Schwarz.

L

Lack
Zum Schutz oder aus optischen Gründen auf das gedruckte Material aufgetragene Schicht.

Lasierende Farbe
Durchscheinende Farbschicht im Gegensatz zu Deckfarbe (opak). Druckfarben sind überwiegend lasierende Farben. Die durchscheinende, farbfilterähnliche Wirkung ist eine Voraussetzung für die subtraktive Farbmischung.

Latentes Bild
Vorhandenes, aber nicht sichtbares (verborgenes) Bild, z.B. auf dem belichteten, noch nicht entwickelten Film einer Druckplatte oder auf dem Fotoleiter in der Elektrofotografie.

Layout
Anordnung von Text und Bildern, die der zu druckenden Seite entspricht.

Leporellofalz
Zwei oder mehr parallele Falze, die ein einzelnes Blatt auf verschiedene Weise öffnen lassen.

Letterset
Englische Bezeichnung für indirekten Hochdruck, d.h. drucken mit Hochdruckform über Gummizylinder auf den Bedruckstoff.

Lichtart
Bezeichnung für Licht, dessen Strahlungsfunktion genau definiert ist, z. B. durch die Farbtemperatur T=5000 K als sogenannte Lichtart D50 oder T=6500 K als D65 (mittleres Tageslicht). Die Angabe der Lichtart ist wichtig für die Abmusterung von Farbdrucken.

Ligatur
Kombination mehrerer Buchstaben auf einem Schriftkegel. Gebräuchliche Ligaturen sind: fi, fl, ffi, ffl und ff, außerdem die Vokalpaare ae und oe.

lpi
Die Rasterweite ist der Abstand der einzelnen Rasterzellen. Daraus errechnet sich die Rasterfrequenz als Kehrwert der Rasterweite. Die Anzahl der Rasterzellen pro Streckeneinheit wird in Linien pro Zentimeter oder Linien pro Zoll (lines per inch, lpi) angegeben.
Gängige Werte im Offsetdruck sind 54 bis 80 Linien/cm (etwa 135 bis 200 lpi) und im Zeitungsdruck 30 bis 54 Linien/cm.

M

Magenta
Ein Rotton, eine der subtraktiven Primärfarben im Vierfarbdruck.

Majuskel
Großbuchstabe.

Metalldruckfarbe
Druckfarbe, die einen Gold-, Silber- oder Bronzeeffekt gibt.

Minuskel
Kleinbuchstabe

Mittellänge
Die Höhe von Kleinbuchstaben (wie dem kleinen x, daher auch x-Höhe) ohne Ober- oder Unterlängen

Moiré
Unerwünschtes, störendes Muster (Interferenzeffekt) in gerasterten, i. allg.mehrfarbigen Bildern, das z.B. auf ungünstige Rasterwinkelung, einen Passerfehler (Verwinkelung) oder auch auf spezielle Strukturen der Vorlage in Verbindung mit dem Rasterwinkel zurückzuführen ist.

Monochrom
Ein Bild, das in verschiedenen Tönen einer Farbe dargestellt wird.

Mosaik
Aus kleinen Stücken zusammengesetztes Design.

Mottling

  1. Beim Scannen: Flächenhafter Effekt im gesamten Bild, der häufig durch zu starke Schärfung entsteht. Gemeint ist zum Beispiel das Sichtbarwerden der einzelnen Pixel oder sogar der Filmkörnung.
  2. Im Druck: Fleckiger, wolkig erscheinender Ausdruck aufgrund unterschiedlichen Wegschlagens der Farbe ins Papier. Besonders auffällig im Mehrfarbendruck.

 

Muster
Vorläufige Layoutskizze, die die Position von Text und Illustrationen zeigt, wie sie in der endgültigen Publikation aussehen werden.

N

Naß-in-Naß-Druck
Druck in Mehrfarbenmaschinen. Der Druck der zweiten oder weiteren Farbe erfolgt auf die noch nicht getrocknete zuvor gedruckte Farbe.

Nebeln (Stäuben)
Nebenerscheinung bei der Farbspaltung, insbesondere an schnellaufenden Farbwalzen. Dabei lösen sich sehr kleine Farbtröpfchen aus den Farbschichten am auslaufenden Walzenspalt. Sie bilden mit der Umgebungsluft ein Aerosol, können zu Druckstörungen führen und tragen zur Verschmutzung der Maschine bei. Nebeln ist stark abhängig von der Rheologie, insbesondere von der Zügigkeit (Tack) der Farbe, auch von Geschwindigkeiten der farbführenden Oberfläche und der Geometrie der Walzen. (Siehe im Vergleich dazu Spritzen)

Negativer Prägedruck
Prägedruck, der eine Vertiefung in dem bedruckten Material hinterlässt.

NIP (Non-Impact-Printing)
Druckverfahren, die keine feste Druckform benötigen und daher prinzipiell von Druck zu Druck eine unterschiedlich bedruckte Seite erzeugen können. Zu den wichtigsten NIP-Verfahren gehören Elektrofotografie und Ink Jet. (Die Bezeichnung hat ihren Ursprung im "anschlaglosen" (non-impact) Verfahren im Gegensatz zu Verfahren mit Anschlag (impact), z. B. bei Matrix-Druckern.)

Nutzen
Die Anzahl gleicher Objekte, die aus dem gleichen Werkstoff gefertigt werden, so zum Beispiel in der Drucktechnik die Anzahl gleicher Drucke auf einem Druckbogen. In der Reproduktionstechnik (Nutzenkopie) das Aneinanderreihen desselben Motivs in bestimmten Abständen nach einer oder zwei Richtungen durch fotografische Aufnahmen oder Kopie.

O

Oberlänge
Teile von Kleinbuchstaben, die sich über die Mittellänge (x-Höhe) eines Buchstabens erstrecken.

OCR (Optische Zeichenerkennung)
Ein Prozess, in dem ein Text gescannt und elektronisch erkannt wird.

Offline
Einzelne Bausteine (Geräte/Maschinen) eines Systems stehen nicht in direkter Verkettung miteinander (sind nicht mechanisch und/oder elektrisch verkettet), aber eine datenmäßige Vernetzung ist durchaus möglich. Bei der Erstellung von Druckprodukten z.B. die Durchführung einzelner Schritte der Druckweiterverarbeitung wie Falzen oder Schneiden der Druckbogen außerhalb der Druckmaschine und unabhängig von deren momentanen Einsatz.

Oleophil
Oberflächeneigenschaft aufgrund von Grenzflächeneffekten; öl- bzw. farbannehmend.

Oleophob
Oberflächeneigenschaft aufgrund von Grenzflächeneffekten; öl- bzw. farbabweisend.

Opazität/opak
Allgemein: Die Eigenschaft eines Materials, Licht zu absorbieren. Das Maß für die Opazität ist der Kehrwert des Transmissionsgrades (Lichtdurchlässigkeit).
Maß für die Lichtundurchlässigkeit von Papieren und anderen Stoffen.Wichtig beim beidseitigen Bedrucken von Papieren. Eine hohe Opazität von Papier wird sowohl durch die Zugabe von Füllstoffen wie Kaolin, Talkum oder Titandioxid als auch durch einen höheren Holzanteil erreicht; damit scheint das Druckbild der Vorderseite nicht auf die Rückseite durch.
Offsetfarben sind im allgemeinen nicht opak, sondern lasierend (durchscheinend).

OPI (Open Prepress Interface)
Ein server-unterstütztes Interface, das bei der Ausgabe von PostScript-Dateien für Layoutzwecke eine niedrig auflösende Version des Bildes ermöglicht. Diese Previews werden für die weitere Bearbeitung der Layouts und Bildmontagen genutzt. Die Previews werden dann bei der Belichtung (Film, Platte)

Original
Manuskript oder Foto, die als Vorlage für die Drucksache verwendet werden sollen.

P

Passer
Lagegenauigkeit der Teilfarbendrucke (Farbauszüge) auf dem Druckprodukt zueinander (auch Farbregister genannt). Umfangspasser: in Maschinenlaufrichtung (Druckrichtung), Seitenpasser: quer dazu.

PDF
Das Portable Document Format (PDF) ist ein plattformübergreifendes Dateiformat für Dokumente, das von der Firma Adobe Systems entwickelt und 1993 mit Acrobat 1 veröffentlicht wurde. PDF ist ein kommerzielles, aber offengelegtes Dateiformat, das im PDF Reference Manual von Adobe dokumentiert ist. Bestimmte Methoden beim Umgang mit PDF sind zur Erleichterung des Datenaustausches in der Druckvorstufe (als PDF/X) und zur Langzeitarchivierung von PDF-Dateien (als PDF/A) von der ISO genormt worden. Das PDF basiert auf dem gleichen Grafikmodell wie PostScript. Beide sind Seitenbeschreibungssprachen. PDF erlaubt eine weiterführende Strukturierung von Dokumenten, als das mit Postscript möglich ist

Personalisieren (Individualisieren)
Ein Druckprodukt, dessen Inhalt insgesamt oder teilweise für einen bestimmten Kunden erzeugt wurde. Im einfachsten Fall lediglich Anschrift/Ansprache (Textteile personalisiert) oder Broschüre, die den speziellen Interessen des Empfängers entsprechend zusammengestellt ist, z.B. Reiseführer mit Route, Unterkunft, zeitlicher Ablauf den individuellen Interessen entsprechend. Teile des Inhaltes sind also konstant, identisch mit anderen Ausgaben, aber mehr oder weniger umfangreich, individuell angepaßt, geändert, ergänzt.

Pica
Maßeinheit. Entspricht 1/6 Inch oder 12 Punkt.

Pigment
Farbgebende Substanz für Druckfarben und Malfarben.

Pixel
Entsteht durch Zerlegung eines Bildes in diskrete Bildelemente.
Ein Pixel ist der kleinste, von einem elektronischen System (z.B. Bildschirm, Drucker, Scanner, Digitalkamera) ansprechbare (adressierbare) Bildpunkt. Abkürzung aus dem Englischen von Picture Element.

Pixelformat
Format zur Speicherung von Bilddaten, bei dem jedes Pixel durch entsprechende Daten beschrieben wird. Das meist verwendete Pixelformat ist TIFF (Tagged Image File Format). Das Pixelformat eignet sich für Bilder, allerdings ist der Speicherbedarf insbesondere bei hoher Bildqualität (hoher Auflösung) sehr groß.

PMS
Pantone ist der Name einer Firma, die 1963 das Pantone Matching System entwickelt hat. Ursprünglich ein dringend benötigtes Farbangleichungssystem subtraktiver Farbmischung für die arrivierten Mode-Designer der Metropolen Mailand/London/Paris/New York mittels Farbfächern. Es handelt sich heute um ein erweitertes System, das Gebrauchsfarben eine einheitliche Bezeichnung/Kennung/Nummerierung und eine einheitliche Farbmischungsbeschreibung in den verschiedenen Farbräumen (RGB, CMYK, HSV, etc.) zuordnet. Damit wurde von Pantone ein Quasi-Standard geschaffen, den professionell mit Farben arbeitende Branchen als einheitliche Kommunikationsplattform verwenden können. Die Rechte von Pantone Inc. erstrecken sich dabei lediglich auf die Benennung der Farben, nicht auf die Farbmischungen selbst.

In Deutschland gibt es bereits ein ähnliches System namens RAL, welches sich jedoch mehr auf echte Farbmischungen bezieht (unter anderem bei der Pulverbeschichtung von Metalloberflächen, zum Beispiel bei Verkehrszeichen, verwendet), während Pantone eher im Bereich von Medien/IT- und Mode-/Textil-Design/Accessoires eingesetzt wird.

Im Druckgewerbe wird in Deutschland immer häufiger ein weiteres ähnliches System angewendet: das HKS-Farbfächer-System von Hostmann-Steinberg Druckfarben, K + E Druckfarben und H. Schmincke & Co (Künstlerfarben).

PostScript
Von Adobe Systems entwickelte geräteunabhängige Seitenbeschreibungs- und Programmiersprache für Texte, Grafiken und Halbtonbilder. Gleichzeitig auch Format für Text- und Bildinformation.

ppi
Die Auflösung eines Scanners wird häufig in Bildpunkten pro Zoll (dpi: dots per inch) angegeben. Bei Bilddaten, die aus einem Scan oder einer digitalen Kamera entstehen, handelt es sich um Pixel pro Zoll (ppi: pixel per inch). Zu einem „digitalen" Pixel (z. B. in einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop) gehört immer ein Grauwert oder drei Grundfarbwerte. Der Unterschied zwischen Pixeln und Dots besteht darin, dass Pixel in Bilddateien nicht darstellbar/sichtbar sind, sondern nur durch Zahlenwerte (Helligkeit, Farbe) definiert werden. Dots hingegen können sowohl in der Eingabeseite (Scanner) als auch auf der Ausgabeseite (Monitor, Drucker) über ihre Größe definiert werden. Wobei der Dot bei einem Scanner unterschiedliche Helligkeiten analog erfasst und dann im A/D Wandler in digitale Werte (in Pixel) umwandelt. Bei vielen Druckverfahren hingegen kann ein Dot entweder schwarz oder weiß sein. Halbtöne können nur durch ein Halbtonverfahren simuliert werden.

Prägedruck
Druck mit einem Prägestempel ohne Farbe oder Folie, der eine erhabene Oberfläche erzeugt.

Preflight-Check
Prüfung einer Datei zur Beschreibung und Definition des Druckauftrages, z.B. zur Erzeugung von Filmen oder Platten, auf Vollständigkeit der Bild- und Textinformationen (z.B. Stand, richtige Schriftfonts,Ausschießen, Akzeptanz bei der Übernahme durch verschiedene Produktionseinrichtungen etc.).

Presseur
Druckzylinder im Tiefdruck, bestehend aus einem Stahlkern, der mit einer Elastomerschicht überzogen ist. Er preßt den Bedruckstoff gegen die Druckform. Eine elektrostatische Aufladung des Presseurs begünstigt die Übernahme der Druckfarbe aus den Näpfchen der Druckform zum Übertrag auf den Bedruckstoff.

Primärfarben
Rot, Grün und Blau, die Primärfarben des Lichts, auch additive Primärfarben genannt.

Primer
Dünnflüssiger, farbloser Lack zur Grundierung der Bedruckstoffoberfläche (Verbesserung der Benetzung und Haftvermittlung). Primer wird vor der eigentlichen Lackierung zur Verbesserung des Glanzes, insbesondere in Verbindung mit UV-Lacken bzw. vor dem Klebstoffauftrag zur besseren Haftung aufgebracht.

Print on Demand
Eine Drucksache wird nicht längerfristig auf Vorrat produziert, sondern erst bei Bedarf oder zumindest in Teilauflagen; im Extremfall als Einzelexemplar erst nach Bestellung des Kunden.

Proof
Verfahren zur Qualitätskontrolle in Druckvorstufe und
Druck bezüglich Farbwiedergabe, Passer, Text- und
Bildanordnung oder auch als Vorlage für den Auflagendruck.
Es wird je nach Art der Vorlage zwischen Analogund
Digital-Proof unterschieden.Analog-Proofs werden von fertig belichteten Filmen z.B. mittels Farbfolien auf fotomechanischem Weg hergestellt. Digital-Proofs werden mittels Farbdrucker (meist in Ink Jet- oder Thermosublimationsverfahren) aus dem digitalen Datenbestand erstellt. Dabei soll das zu erwartende Druckergebnis auf einer Auflagendruckmaschine so gut wie möglich nachgebildet werden; dies wird unterstützt/erreicht durch Einsatz von Color-Management-Systemen. (Siehe Andruck).

Punkt
Maßeinheit für Schrifttypen. Entspricht 1/72 Inch.

Punze
Als Punze bezeichnet man den Buchstabeninnenraum, z.B. bei einem n.

R

Randanschnitt
Teil des Drucks, der über die Schnittkante hinausgeht.

Raster
In druckende und nichtdruckende Bildelemente (Rasterpunkte oder -linien) zerlegte Fläche, wobei die Größe und/oder die Anzahl der Bildelemente pro Fläche entsprechend den Tonwerten der Vorlage variieren. Es wird im wesentlichen unterschieden zwischen Amplitudenmodulierter (AM-) und Frequenzmodulierter (FM-) Rasterung. Das Rastern einer Halbtonvorlage zur Erzeugung des Rastertonbildes wird heute überwiegend auf elektronischem Weg durchgeführt.
Rasterfrequenz (Rasterfeinheit, Rasterweite) Anzahl von Druckbildelementen wie Rasterpunkte und -linien pro Längeneinheit in jener Richtung, in der sich der höchste Wert ergibt.
Einheit: 1 cm. So liegen z.B. in einem 60er Raster 60 durch Rasterlinien gebildete Rasterzellen auf der Länge von einem Zentimeter.

Raster Modulation
Grundsätzlich lassen sich amplitudenmodulierte (autotypische Raster) und frequenzmodulierte (stochastische Raster) Verfahren unterscheiden.
Bei der amplitudenmodulierten Rasterung wird zur Erzeugung verschiedener Tonwerte die Größe, bei frequenzmodulierter Rasterung (nichtperiodisches Verfahren 1. Ordnung) die Anzahl der Rasterpunkte pro Rasterzelle variiert.
Die frequenzmodulierte Rasterung hat sich erst mit der Einführung der Computer-to-plate-Technik, also der Direktbebilderung des digitalen Datenbestandes auf der Offsetdruckplatte, in der Praxis umsetzen lassen. Vorher war aufgrund der Feinheit der Rasterpunkte (zwischen 10 und 30 Mikrometer) eine Übertragung vom Film auf die Druckplatte nicht zuverlässig möglich. Diese Rastertechnik ermöglicht eine größere Feinheit der Auflösung, verhindert Moire und ermöglicht einen um circa sieben Prozent erweiterten Farbraum im Offsetdruck. Außerdem kann die Farbmenge bei gleicher Farbwirkung reduziert werden, was Vorteile beim Trockungsvorgang und beim Farbverbrauch mit sich bringt.
Zusätzlich ist eine Kombination der beiden Verfahren (nichtperiodisches Verfahren 2. Ordnung) und eine Veränderung der Rasterpunktform (nichtperiodisches Verfahren 3. Ordnung) möglich.

Rasterdarstellung
Simulation einer Halbtondarstellung durch ein Muster aus Punkten.

Rasterpunkt
Bildelement eines Rasters, z.B. kreis-, ellipsen-, rautenförmig
oder quadratisch geformt. Unterhalb des Mitteltones sind die eingefärbten Rasterpunkte freistehend gedruckte Flächenteile, oberhalb verbinden sie sich miteinander, und es erscheinen Rasterpunkte als vom Druck ausgesparte helle Flächen.

Rasterweite
Die Rasterweite ist der Abstand der einzelnen Rasterzellen. Daraus errechnet sich die Rasterfrequenz als Kehrwert der Rasterweite. Die Anzahl der Rasterzellen pro Streckeneinheit wird in Linien pro Zentimeter oder Linien pro Zoll (lines per inch, lpi) angegeben.
Gängige Werte im Offsetdruck sind 54 bis 80 Linien/cm (etwa 135 bis 200 lpi) und im Zeitungsdruck 30 bis 54 Linien/cm.

Rasterwinkelung
Relativer Winkel des Rasters beim Vierfarbdruck, um Moiré zu vermeiden. Gebräuchliche Rasterwinkel beim vierfarbigen Offsetdruck sind nach DIN 16 547 zum einen
Gelb = 0°, Cyan = 75°, Schwarz = 135°, Magenta = 15° oder
Gelb = 0°, Cyan = 15°, Schwarz = 45°, Magenta = 75°

Register

  1. Lagegenauigkeit der Druckbilder auf Vorder- und Rückseite eines Druckbogens zueinander. Im Schönund Widerdruck spricht man auch von Wenderegister.
  2. Im Mehrfarbendruck Lage der Farbauszüge zueinander (Farbregister).
  3. Bezeichnung für die Lagegenauigkeit der Farbauszüge auf dem Druckprodukt, bezogen auf die Bogen- bzw. Bahnabschnittsaußenkanten. In Maschinenlaufrichtung spricht man von Umfangsregister, quer dazu von Seitenregister.

Relative Auflösung
Die relative Auflösung ist die Anzahl der Bildbasiselemente pro Längeneinheit
(dpi = dots per inch, ppi = pixel per inch, lpi = lines per inch); sie wird auch genauer Punkt-, Pixel- bzw. Zeilendichte genannt. Das Inch ist hierbei das internationale Zoll von 25,4 mm.
Bei Ein- und Ausgabegeräten (z. B. Scanner, Drucker, Bildschirme, Belichter usw.) gibt die relative Auflösung die Dichte der Bildpunkte an. Bei Bilddateien gibt die relative Auflösung an, mit welcher Dichte die Bildpunkte auf einem Ausgabegerät wiedergegeben werden sollen.
Statt der Dichte lässt sich auch die Größe eines einzelnen Bildpunktes bzw. die Dicke einer Linie oder Zeile angeben. Diese Methode kommt wegen der Verwendung metrischer Einheiten nicht nur dem nicht-amerikanischen Laien entgegen.

Rendering (engl.: Übertragung)
Andere Bezeichnung für Rastern (s. Raster)
Verwendung des Begriffs ist weiterhin üblich, wenn 3-dimensionale Szenen in 2-dimensionale Bilder überführt werden. Rendering ist dabei der Prozeß, eine 3-dimensionale Szene (mit Körpern und deren Beleuchtung) abzubilden in eine 2-dimensionale Ansicht (z. B. Monitor-Bild) mit Licht und Schatten. Rendering ist auch bei Bewegtbildern,Virtual-Reality-Darstellungen
notwendig, wobei jedes Einzelbild gerendert wird.

Reproduktionstechnik
Analoge: Technik, bei der hauptsächlich fotomechanische, chemische und physikalische Mittel zur Bildbearbeitung eingesetzt werden.
Digitale: Technik, bei der elektronische Mittel wie Scanner, Computer einschließlich Software, Belichter usw. zur Bilderfassung und Bildbearbeitung eingesetzt werden.

RGB
Rot, Grün und Blau, die additiven Primärfarben.

RIP (Raster Image Processor)
Im RIP werden die ankommenden Informationen über eine Seite (digitaler Aufbau in Bild-, Text- und Grafikelemente sowie Angabe der Positionen) in eine Bitmap transformiert. Dabei erfolgt im wesentlichen die Rasterung und die Aufbereitung von Daten zur Ansteuerung des Ausgabegerätes.

Rückenstichheftung
Drahtheftung durch den Rücken gefalzter Seiten.

S

Sättigung
Variation der Farbigkeit bei gleicher Helligkeit von farblos bis pure Farbe.

Satz
Bezeichnung für die Herstellung des Textteils einer Drucksache.
(Englisch: composition; imposition dagegen ist das Zusammenführen von Text, Grafik und Bild zu Seiten sowie auch das Zusammenführen von Seiten zur Bildung eines Druckbogens.)

Satzrand
Die leeren Bereiche auf einer Seite, die den gedruckten Text umranden.

Satzspiegel
Als Satzspiegel wird in der Typografie die Nutzfläche auf der Seite eines Buches, einer Zeitschrift oder anderen Druckwerken bezeichnet. Der Satzspiegel wird begrenzt durch die Satzspiegelränder, also die Stege außerhalb der bedruckten Fläche. Die Spalten (Kolumnen) mit Text, Grafik oder Bild gehören immer zum Satzspiegel, während der Kolumnentitel (Kopfzeile, Seitenzahl etc.) nicht mehr dazu gehört.
Die Kunst beim Satz ist die Gestaltung der Seite in einer Form bzw. in einem Verhältnis, so dass sie dem Betrachter harmonisch erscheint. Um dieses subjektive Ziel zu erreichen bedient sich das Druckereihandwerk diverser Regeln und Systeme zur Erreichung des gewünschten Ergebnisses. Unter anderem werden die Maße des Goldenen Schnittes und zugehörigen Zahlen der Fibonacci-Folge bemüht, aber über die Jahrhunderte hinweg auch etliche andere Systematiken. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass ein bestimmtes Teilungsschema für die Seite nur für ein bestimmtes Seitenformat des Papiers gilt. In der Regel fallen die Stege zu Mitte eines Buches schmaler aus als am Rand, da sich dort die Seiten berühren und somit die beiden innenliegenden Stege optisch eher wie eine Einheit doppelter Breite wirken.

Scannen (Englisch: "abtasten")
Eine Vorlage wird zeilenweise abgetastet, um die analoge Bildinformation in eine digitale umzuwandeln. Diese kann im Computer weiterverarbeitet werden. Der Begriff Scannen wird auch genutzt zum Übertrag von Information (z.B. durch Licht oder Farbe) auf einen Träger durch ein bewegtes Bebilderungssystem.

Schablonieren
Unter Schablonieren versteht man eine sich in Druckrichtung schattenartig wiederholende, nicht erwünschte Abbildung eines davor liegenden Druckbildteiles. Die Abbildung zeigt sich durch eine höhere oder niedrigere Färbung im Vergleich zum Umfeld. Schablonieren wird beeinflußt durch die Farbverteilung im Farbwerk, insbesondere auf den Farbauftragswalzen. Ist das Farbprofil durch Farbrückspaltung aufgrund des Bildes auf der Druckform vor der nächsten Einfärbung (Umdrehung der Walze) nicht genügend abgebaut, d. h. vergleichmäßigt, so erfolgt ein teilweiser Übertrag des bereits gedruckten Bildabschnittes in einen anderen Bildteil des Druckbogens.

Schärfe
Wiedergabequalität von Kontrastverläufen, insbesondere Linien und Kanten einer Bild- und Strichvorlage.Wird meist mit Detailschärfe, Detailwiedergabe bezeichnet.Als Maß dient das Auflösungsvermögen der Reproduktions- oder Druckeinrichtung.

Schieben
Schieben ist ein qualitätsmindernder Vorgang im Offsetdruck, der sich durch Veränderungen der Geometrie der Druckbildelemente (Rasterpunkte) zeigt. Zum Beispiel verändern sich kreisrunde Rasterpunkte in ovale. Schieben in Druckrichtung wird als Umfangsschieben und Schieben quer dazu als Seitenschieben bezeichnet. Dieser Effekt hängt mit den Abwicklungsverhältnissen
innerhalb der Zylindergruppe Platten-, Gummi- und Druckzylinder sowie mit Materialeinflüssen zusammen.

Schmalbahn
Bezeichnung für einen Druckbogen, der so aus der Papierbahn geschnitten wurde, daß die lange Seite des Bogens in der Hauptfaserrichtung (Laufrichtung der Papierbahn bei der Papierherstellung) des Papiers liegt. (Siehe auch Breitbahn)

Schmale Schrift
Leicht in die Länge gezogene, eng stehende, komprimierte Buchstaben.

Schmuckfarbe
Eine speziell gemischte Farbe, die zusätzlich zu den Skalenfarben gedruckt wird.

Schön- und Widerdruck
Bedrucken der Vorderseite (Schöndruck) und Rückseite (Widerdruck) eines Bogens.

Schreibschrift
Font, der eine Handschrift imitiert.

Schriftfamilie
Eine Reihe von Fonts, unterschiedlicher Größen und Stile, die bestimmte gestalterische Merkmale teilen.

Schriftgröße
Die Größe von Buchstaben gemessen in Punkt zwischen der obersten Linie und der Unterlänge.

Schriftlinie
Die Imaginäre Linie, auf der alle Großbuchstaben und die meisten Kleinbuchstaben stehen.

Schriftsippe
Eine Reihe von Fonts, unterschiedlicher Größen und Stile, die bestimmte gestalterische Merkmale teilen.

Schwarzplatte
Der Farbauszug für die Teile des Drucks, die schwarz gedruckt werden.

Serife
Ein kleiner Endstrich, der das Ende des Haupstrichs eines Buchstabens betont.

Serifenlose Schriften
Schriften ohne Serifen

Server
Computer, die in einem Netzwerk als Teil eines Client/ Server-Systems bestimmte Dienste anbieten. Im Umfeld der Druckvorstufe werden leistungsfähige Rechner als Daten-Server dazu verwendet, umfangreiche Datenmengen von Texten und Bildern in hoher Auflösung zentral zu speichern.

Siebdruck
Verfahren, bei dem die Druckfarbe mit Hilfe eines Siebes auf den Bedruckstoff übertragen wird.

Signatur

  1. Kennzeichnung (Aufdruck) der ersten und letzten Seite des Falzbogens (z.B. 17 und 32 für den zweiten Falzbogen beim 16-Seiten-Format), um die korrekte Lage und Reihenfolge in der buchbinderischen Weiterverarbeitung zum Block (mehrere Falzbogen zusammengetragen und verbunden) zu unterstützen. Die Signatur wird meist mit dem Beschnitt des Blocks entfernt.
  2. Häufige Bezeichnung auch für Druckbogen; im Rollendruck für einen mit dem Druckformat entsprechend gedruckten Bahnabschnitt.

Skalenfarben (für den Vierfarbdruck)
Gelb, Cyan, Magenta und Schwarz. (Englisch: process colors)

Sleeve
Druckplatten- oder Drucktuchhülse. Sleeves begünstigen ein ruhiges, stoßfreies Abrollen der Zylinder aufeinander infolge der fehlenden Unterbrechung durch üblicherweise vorhandene Spannkanäle am Umfang des Zylinders; Sleeves ermöglichen den Endlosdruck und reduzieren den Verschnitt durch prinzipiell mögliche Vermeidung druckfreier Bereiche.

Sonderfarbe
Eine speziell gemischte Farbe, die zusätzlich zu den Skalenfarben gedruckt wird.

Spektralfotometer
Bezeichnung für ein Meßgerät zur Bestimmung von Farbwerten, wie z.B. Buntton, Helligkeit und Sättigung, mit denen Farbe dem Farbempfinden des Menschen entsprechend zahlenmäßig eindeutig gekennzeichnet werden kann (im Gegensatz zum Densitometer,mit dem nur Schichtdicken erfaßt werden).

Spot Color
Sonderfarbe, Schmuckfarbe; wird zusätzlich oder anstatt der Standardfarben (C,M,Y,K) im Druck eingesetzt, um spezielle Farbtöne ohne Mischung der Grundfarben zu drucken. Oft auch als einzige Buntfarbe im Schwarz/Weiß-Druck.

Spritzen (Sprühen)
Abschleudern größerer Farbteilchen von Farbwerkswalzen oder von der Druckform, insbesondere bei schnellaufenden Maschinen. (Siehe im Vergleich dazu Nebeln)

T

Tabloid-Format
Im Zeitungsdruck halbes Format (halbe Bahnbreite) gegenüber dem Broadsheet-Format (volle Bahnbreite). Die Papierbahn wird auf dem Falztrichter geschlitzt und die Teilbahnen übereinander gelegt, anschließend wird einmal quergefalzt. Ein äußeres Kennzeichen einer Zeitung im Tabloid-Format ist, daß die Einstiche der Punkturnadeln seitlich liegen (beim Broadsheet-Format markieren sich die Punkturnadeln am unteren Rand). Zeitungen im Broadsheet-Format werden auf dem Falztrichter längs und auf dem Falzzylinder noch quer gefalzt.

TIFF
(Tagged Image File Format). Flexible Methode, Rasterdarstellungen und Fotos zu speichern, die von vielen Programmen unterstützt wird.

Tonen
Im Offsetdruck sowie bei NIP-Druckverfahren das Einfärben/Bedrucken von außerhalb des Druckbildes liegenden und nicht dem Druckbild entsprechenden Stellen. (Englisch: scumming). Dies z.B. infolge von Farbübertrag durch Druckformflächen, die fehlerhaft
Farbe übernehmen, oder auch durch Übertrag vom Gummizylinder (indirekter Druck) durch dort fehlerhaft farbführende Oberflächenteile.

Tonwert (Rastertonwert)
Maß für den optischen Eindruck einer gerasterten Fläche, ausgedrückt in Prozent, wobei die unbedruckte Fläche den Tonwert 0% und die Volltonfläche den Tonwert 100% hat. Der Tonwert gibt bei Rastern das prozentuale Flächenverhältnis von Rasterpunkten zur Gesamtfläche an.

Tonwertzunahme
Differenz zwischen dem Tonwert (in Prozent) des Drucks und dem zugehörigen Tonwert (in Prozent) des Films, der der Druckform zugrunde liegt.Wird filmlos (Computer to Plate) oder ohne Druckform produziert (NIP-Verfahren), so bezieht sich die Tonwertzunahme auf die Tonwerte der zugrundeliegenden Daten für den Farbauszug.

Transparenz
Die Eigenschaft eines Materials, Strahlung (zum Beispiel Licht) durchzulassen.

Trapping

  1. Farbannahmeverhalten beim mehrfarbigen Übereinanderdruck.
  2. Überfüllung/Unterfüllung in der Reprotechnik beim Bildaufbau (s. Überfüllung).

Typometer
Mit einem Typometer lassen sich in erster Linie der Zeilenabstand und die Schriftgröße einer Vorlage ausmessen. Oft bestehen Typometer aus zwei Hälften, mit denen man wahlweise nach dem Didot- oder dem Pointmaßsystem ausmessen kann.

U

Überfüllung
In der Reprotechnik wird mit Überfüllung die Überlappung zweier aneinanderstoßender Farbflächen bezeichnet. Die Flächen werden beispielsweise in der Reproduktion gering verbreitert, damit sich Fehlpasser nicht durch unschöne weiße Stellen (Blitzer) bemerkbar machen (auch Trapping genannt). Entsprechend können auch
Unterfüllungen erforderlich werden, wenn z.B. negative Strukturen (z.B. Schrift) ein mehrfarbig aufgebautes Umfeld haben.

Unterlänge
Teile von Kleinbuchstaben, die sich unter die Mittellänge (x-Höhe) eines Buchstabens erstrecken.

UV-Lack
Beschichtung eines bedruckten Materials, die durch UV-Bestrahlung schnell getrocknet und mit der Unterlage verbunden wird.

V

Vektorformat
Format, bei dem Strichbilder (Liniengrafik, Text) nicht in Form von einzelnen Bildpunkten (Pixel) gespeichert werden, sondern in Form von Linienstücken, definiert durch Angabe von Anfangs- und Endpunkt ("Vektoren") sowie Strichbreite.Vorteile gegenüber dem Pixelformat sind in der Regel ein wesentlich geringerer Speicherbedarf und die Skalierbarkeit ohne Einbuße an Bildschärfe.

Vierfarbdruck
Vollfarbige Druckmethode, unter Verwendung von Farbauszügen und CMYK-Farben.

W

Wegschlagen
Aufsaugen/Eindringen von flüssigen Bestandteilen der Druckfarbe oder von Tinte in die Poren eines saugfähigen Bedruckstoffes (gehört wie die Verdunstung zur physikalischen Trocknung).

Z

Zeichunterschneidung
Das Beseitigen unerwünschter Zwischenräume zwischen Buchstaben.

Zickzackfalz
Zwei oder mehr parallele Falze, die ein Blatt wie eine Ziehharmonika öffnen lassen.